„Von der
Webprogrammierung
zum IT-Systemhaus:
net|able®“
Über den eigenen Schatten springen, anfangen und das tun, wofür man brennt.
Diese Hürden müssen viele Gründer nehmen, denen kein Familienunternehmen in die Wiege gelegt wurde. Der körperliche Zusammenbruch am Ende meiner Angestelltenzeit hatte mir den nötigen Tritt in den Allerwertesten verschafft. Im März 2007 gründete ich net|able®. Den Namen hatte ich bereits 1997 registrieren lassen. Er drückt für mich genau das aus, wofür ich einstehe: net – able = netz(werk)fähig.
Aller Anfang ist bekanntlich schwer, vor allem ohne Kunden. Also begann ich mit der Erstellung von Webseiten. Dafür gab es Aufträge. Und natürlich erstellte ich meine eigene Website, auf der ich viel über mich erzählte. Schließlich hatte ich ja gelernt, wie wichtig das ist.
Die Aufgaben änderten sich und ich brauchte ein größeres Team. Bei der IHK machte ich den Ausbilderschein, der mich berechtigt, u. a. Fachinformatiker für Systemintegration auszubilden. Bis heute habe ich rund 30 junge Menschen zu IT-Berufen befähigt. Ein Team zu haben, das sich vertraut, in dem alle sich optimal entwickeln können und Freude an der Arbeit haben, bedeutet mir viel.
Und natürlich habe ich auch ein weiteres Ziel vor Augen: Ab 2025 soll ein IT-Systemhaus-Franchiseunternehmen aufgebaut werden, das es anderen Systemhäusern ermöglicht, mit unseren Tools und Vernetzungen zu arbeiten. Problemlos! Denn wir versorgen sie mit allem, was sie brauchen.
Ein neuer Mitarbeiter bei net|able wollte nicht den bei uns üblichen Passus zur Freigabe von Fotos, die bei Firmenevents geschossen werden, unterzeichnen. Diese Einschränkung war völlig in Ordnung, denn wir nehmen die Wünsche der Mitarbeitenden ernst. Ich kläre dies ausführlich in einem Gespräch mit jedem, der bei uns beginnt. Dabei informiere ich auch über meine Absichten und sehe zu, dass meine Handlungen zu meinen Absichten passen. Zwei bis drei Tage nach dem Gespräch mit diesem neuen Mitarbeiter gab es eine Firmenfeier. Ich achtete also darauf, nur Fotos zu machen, auf denen er nicht zu sehen war. War er dennoch irgendwo drauf, war mir klar: Das werde ich nicht veröffentlichen. Schließlich wollte ich auch die ganze Belegschaft fotografieren. Also kündigte ich an, zwei Bilder zu machen, eines mit und eines ohne ihn. Doch er winkte ab: „Nein, nein, das ist schon in Ordnung. Ich habe gemerkt, dass es hier ehrlich und offen zugeht. Ich vertraue Ihnen.“ Was für ein Kompliment nach so kurzer Zeit!
2007 starte ich nach längerer Krankheit (und der damit einhergehenden Zeit zum Nachdenken) mit der Geschäftsidee für net|able. Alles begann mit der Erstellung einer Website für ein Karnevalsunternehmen. Ohne einen Kundenkreis nahm ich zunächst einmal alles an Aufträgen an, was mir ein Einkommen sicherte. Ich schrieb damals schon suchmaschinenoptimierte Texte und wurde sehr schnell über Google gefunden. Die Seite, die am häufigsten angeklickt wurde, war die „Über- mich-Seite“, wo ich meine Gründungsgeschichte erzählte. Ich lernte also auch hier, wie wichtig es ist, etwas über sich preiszugeben.
Als das Unternehmen wuchs, setzten wir eine neue Website auf, die ebenfalls sehr erfolgreich wurde. Was haben wir gemacht? Natürlich unser Team vorgestellt – und das sehr ausführlich. Kunden wollen etwas über Menschen und nicht nur Fachtexte lesen. Daher sehe ich es als großen Fehler an, wenn ein Unternehmen keine Zeit und kein Personal in die Webentwicklung steckt.