„Vom
Klassenclown
zum Nerd“
Ich bin in Köln aufgewachsen. Dort, wo die Menschen dat Klaafe, Klüngele un dä Karneval (hochdeutsch: Reden, Netzwerken und Feiern) quasi erfunden haben.
Das Reden und Geschichtenerzählen wurde mir gewissermaßen in die Wiege gelegt. Also – zum Berater geboren? So geradlinig wie es scheinen mag, war meine Entwicklung dann doch nicht, auch wenn meine schulischen Leistungen hinter meinen Unterhaltungskünsten zurückblieben. Zumindest am Anfang.
Angeregt durch meinen geliebten Großvater, ein Zimmerer, wollte ich Innenarchitekt werden und machte dafür eine Schreinerausbildung. Aber das Handwerk wurde mir, als ich in der Ausbildungszeit zu den Kölner Städtischen Bühnen kam, regelrecht verleidet. In einem eigenen Ausbildungsraum mussten wir Dinge anfertigen, die keinem weiteren Zweck dienten als nur der Übung. Das empfand ich als Strafe. Es ist mir bis heute wichtig, einen Sinn in meiner Arbeit zu erkennen und diesen dem Team zu vermitteln.
Anders verhielt es sich mit allem, was mit Technik, Computern und Programmieren zu tun hatte. Während einer unfallbedingten zweimonatigen Auszeit bekam ich einen Computer. Meine erste Aktion: Ich baute in Diskettenlaufwerk ein. Irgendwann kam eine Festplatte dazu, die ich in 26 Partitionen unterteilte. Einfach, weil ich es konnte. Nicht, dass es sinnvoll gewesen wäre. Ein zweiter Unfall legte mich sogar für ein halbes Jahr lahm – Zeit, die ich nutzte, um tiefer in die IT einzusteigen.
Ein jugendlicher Mentor hatte mich schon früh auf den Weg gebracht und meine Leidenschaft für die IT geweckt. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar.
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In der Schule war ich immer der Lauteste und Auffälligste. Einmal neckte ich eine Klassenkameradin. Dabei habe ich ihr versehentlich einen Finger verstaucht. Mein Lehrer war es leid mit mir und schleppte mich vor den Rektor. Ich sollte die Schule verlassen. Der Rektor hatte zum Glück etwas mehr Verständnis, zumal das Mädchen recht theatralisch agiert hatte. Er beließ es bei einem Verweis. Der aber traf mich tief. Ich schwor mir, mich ab sofort auf die schulischen Leistungen zu konzentrieren.
Am Folgetag setzte ich mich nach hinten in die letzte Reihe, ganz alleine. Den Tisch hatte ich extra von den anderen abgerückt. Es dauerte nicht lange, da verbesserten sich meine damals sehr unterdurchschnittlichen Noten. Über die Jahre brachte ich es mit einem Notendurchschnitt im Einserbereich zum Realschulabschluss.