„Vom BTX-Automaten zu
hochkomplexer
Transfertechnologie“
Der Leidenschaft für Tools folgt die Leidenschaft für deren Vernetzung.
Unserer Familie war sehr technikaffin. So kam es, dass ich den neusten Commodore PC besaß und Data-Kassetten kopierte. Im Alter von acht Jahren stand ich im Postamt und studierte fasziniert einen der noch seltenen BTX-Automaten. Zu Hause begann ich, die einfachen Webseiten nachzubauen, die ich dort bewundert hatte. Begeisterung erfasste mich und schon bald kopierte ich die ersten Datenbanken. Ich verstand mehr und mehr ihre Struktur und lernte, sie zu programmieren. Der Grundstein für meinen beruflichen Werdegang war gelegt.
In der Diskothek später kam es zu einem weiteren Meilenstein. Ein Protegé brachte mich dazu, ein ERP-System (Softwarelösung zur Ressourcenplanung eines Unternehmens) zu entwickeln. Ich hatte einen Riesenspaß daran. Das System habe ich noch viel später, in den ersten beiden Jahren meiner Selbstständigkeit, eingesetzt. Eine Mitgliederverwaltung, eine Anlagenverwaltung und andere Programme folgten. Dinge und Menschen vernetzungsfähig zu machen, wurde zu meiner größten Leidenschaft.
Tools, Datenbanken, Systeme sind wie Fäden: Ein einzelner kann eine kleine Last bewegen, aber ein Netz, gewebt aus vielen Fäden, bringt wie ein Trampolin ein ganzes Lastenbündel zum synchronen Fliegen.
Das Wissen darum, welche Fäden miteinander verknüpft werden können, oder welcher als Transfertechnologie für zwei nicht verbindbare Fäden benötigt wird, das ist meine Stärke und Leidenschaft. In meinem Firmenalltag suche ich nach solchen gangbaren Wegen.
Weiter geht’s: Wie ich lernte, nicht nur fachlich, sondern auch betriebswirtschaftlich zu denken: Vom Haushaltsbuch zum betriebswirtschaftlichen Management.
In die Diskothek durften nur Jugendliche ab 16. Das zu kontrollieren war aufwendig und zeitraubend. So kam es, dass mich der Manager, der von meiner Affinität zum Programmieren wusste, fragte: „Können wir das nicht elektronisch lösen. Kannst du ein Programm schreiben, dass diesen Prozess vereinfacht.“ Mein Ehrgeiz war sofort geweckt. Auf einem alten Computer entwickelte ich eine passende Software und gab den Türstehern einen Rechner an die Hand, der alle Discobesucher erfasste. Ab sofort ging das Kontrollieren und Einlassen mithilfe von Stammgast-Ausweisen doppelt so schnell.
Einmal sprach ich mit dem Inhaber eines von mir sehr geschätzten führenden IT-Unternehmens mit rund 80 Mitarbeitern. Es kommt immer wieder vor, dass ich mir dort Anleihen über den Bereich „Managed Services“ hole. Was Einiges über deren Know-how aussagt. Ich stellte unsere Tools vor und zeigte, wie minutiös und strukturiert wir sie miteinander verzahnt haben und sie auf diverse andere Systeme zugreifen lassen und wie alles fertig beim Kunden ankommt. Der Inhaber hörte sich alles an, schwieg einen Moment und sagte dann zu mir: „Ich fühle mich gerade, als würde ich in der Steinzeit arbeiten!“
Inzwischen haben wir unsere Managed Servicez-Umsatze innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt